Bilder des Ewigen
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Man sollte sich also durch den ungewöhnlichen Reiz derartiger Bilder, die zum erstenmal in der Geschichte geistiges Geschehen so unmittelbar wie möglich und deswegen durchaus unmythisch hinschreiben, nicht dazu bestimmen lassen, in diese merkwürdige Welt, wofern man sie nicht einfach abgelehnt hat, haltlos und sozusagen verträumt hineinzutaumeln. Vielmehr schuldet man es dem Maler Bô Yin Râ wie jedem anderen Künstler, der diese Bezeichnung verdient, seine Kunst als Kunst zu nehmen und zu erfassen, um dann auf dem solcherart gesicherten Pfade jener inneren Verkündigung entgegenzuschreiten, die aus seinen Bildern hervortönt. So lernt man vielleicht manches «Wort» erlauschen, das mit erdenmenschlichen Zungen wohl überhaupt nicht gesprochen, aber durch das Mittel der farbigen Form doch noch erahnt und erfühlt werden kann. Daher verkündet Bô Yin Râ durch sein Malwerkzeug etwas, das mit Wort und Schreibtafel nicht hätte verkündet werden können. Andernfalls wären seine Bilder neben seinen Schriften überflüssig oder bloße Illustrationen.  

Aus dem Buch "Der Maler Bô Yin Râ" von Rolf Schott.

 "Der Maler Bô Yin Râ" 

 

 

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09.11.2012